Wir hatten eine Patenschaft für Majoy aus den Philippinen (Northern Samar) übernommen. Majoy und ihre Familie haben die Gemeinde im Plan-Projektgebiet verlassen. Dies bedeutet für uns, dass diese Patenschaft somit leider endet. Majoy und ihrer Familie wünschen wir auf ihrem weiteren Lebensweg alles Gute.

Hier ein paar Hintergrundinformationen zu Majoy:

Majoys Familie

Majoy ist die zweitjüngste von insgesamt drei Geschwistern. Zusammen mit ihrer Mutter, ihrer Großsmutter, ihrem jüngeren Bruder und der älteren Schwester lebt sie im Gebiet Northern Samar, auf den Philippinen.

Wohnverhältnisse und Gesundheit

Majoys Familie lebt in einem Haus aus Bambus und Lehm mit einem Dach aus Metall und einem Fußboden aus Erde. Die Familie nutzt elektrischen Strom zum Kochen.

Zugang zu

Wasser: Die Familie bezieht ihr Wasser zum größten Teil aus einer öffentlichen Wasserleitung. Sie braucht weniger als fünf Minuten zum Wasserholen.

Sanitäre Einrichtungen: Die Familie hat keine Toiletteneinrichtung.

Gesundheitseinrichtungen: Die nächste Gesundheitseinrichtung ist weniger als 30 Minuten entfernt. Majoy hat alle Grundimpfungen erhalten. Nach Aussage der Familie ist Majoy gesund und hat keine schwere Erkrankung.

Willkommen auf den Philippinen

Die Philippinen sind ein Land in Südostasien, das sich im westlichen Pazifik erstreckt und 7.641 Inseln umfasst. Durch ihre vom Wasser gezeichnete Geographie haben die Philippinen eine der längsten Küstenlinien der Welt. Die vielseitigen Landschaften sind von Bergen, dichten Wäldern, Ebenen und Küstengebieten geprägt und beherbergen eine einzigartige Biodiversität mit einer Vielzahl von endemischen Tier- und Pflanzenarten. Die Amtssprachen sind Filipino (basierend auf Tagalog) und Englisch. Insgesamt werden jedoch zwischen 120 und 170 verschiedene philippinische Sprachvarianten gesprochen.

Das Projektgebiet Northern Samar

Northern Samar ist eine Provinz in der Region Eastern Visayas. Im Osten befindet sich das Philippinische Meer und im Westen die Samar-See. Die Häuser der Familien in Northern Samar bestehen typischerweise aus Beton oder in den Bergregionen aus leichten Baumaterialien. Die meisten Haushalte haben Zugang zu Elektrizität und sauberem Wasser. Allerdings ist die Hygienesituation noch immer besorgniserregend, da viele Häuser in der Nähe von Flüssen, Küsten und Wäldern über keine eigenen Toiletten verfügen. Viele Bewohner:innen verdienen ihr Einkommen hauptsächlich durch Landwirtschaft und bauen Reis, Kokosnüsse, Bananen und Manilahanf an. Außerdem züchten sie Vieh und Geflügel. In den Küstengebieten leben zahlreiche Menschen vom Fischfang und betreiben Aquakulturen.

Pläne zur Verbesserung der Lebensumstände der Kinder 

  •          54%   der Bevölkerung Leben in Armut
  •          73%   der Menschen haben Zugang zu sauberem Wasser
  •          45%   der Bevölkerung sind Kinder unter 18 Jahren

Katastrophenvorsoge 

Aufgrund seiner geographischen Lage ist Northern Samar regelmäßig von Naturkatastrophen betroffen. Die lokale Regierung ist oft nicht in der Lage, ein effektives Katastrophenmanagement zu leisten und die nötigen Ressourcen bereitzustellen. Plan International führt Notfall-Schulungen durch, um den Gemeinden zu helfen, die Folgen von Katastrophen zu bewältigen. Außerdem stellen wir Hygiene-Sets zur Verfügung, um die Ausbreitung von Krankheiten zu reduzieren. Die Gemeinden können jetzt besser auf Katastrophen reagieren und sich von den Folgen erholen.

Zugang zu Gesundheitsversorgung

Eine schwache Müttergesundheit, Nahrungsknappheit und schlechte Hygienepraktiken führen dazu, dass die Mangelernährungsrate in Northern Samar hoch ist.
Wir schulen Gesundheitshelfer:innen, damit sie eine gute Ernährung unterstützen können, und helfen bei der Gründung von Arbeitsgruppen, die gute Ernährungsgewohnheiten fördern. Außerdem reaktivieren wir den kommunalen Ernährungsrat, um Aktionspläne zum Wohle der Gemeinde zu entwickeln.

Wirtschaftliche Stärkung von Jugendlichen

Frühe Schwangerschaften und Armut sind zwei Gründe, weshalb viele Kinder in Northern Samar die Schule abbrechen. Plan International bietet für Schulabbrecher:innen flexible Lernmöglichkeiten und Berufsbildungskurse an, damit sie ihre Fähigkeiten entwickeln und ihre Bildung abschließen können. Jugendliche haben dadurch bessere wirtschaftliche Chancen und sind für die Zukunft besser abgesichert.

Kinderschutz

Frauen- und Kinderrechtsverletzungen treten noch immer auf und nehmen von Jahr zu Jahr zu. Wir setzen uns für einen besseren Schutz von Kindern ein, indem wir Ehrenamtliche zu positiven Erziehungsmethoden schulen, Aufklärungskampagnen zum Kinderschutz unterstützen und Jugendtreffen zum Schutz von Rechten abhalten. Dadurch wurde der Schutz vor allen Formen von Vernachlässigung, Missbrauch, Ausbeutung und Gewalt, einschließlich sexuellem Missbrauch im Internet, gestärkt.

Gesundheit im Kindesalter und Ernährung

Mangelernährung bei Kleinkindern ist ein großes Problem in der Region Northern Samar. Da viele Familien in Armut leben und es ihnen an Wissen über gute Ernährung mangelt, können sie ihre Kinder nicht gesund ernähren. Eine schwache Müttergesundheit und mangelnde Hygiene führen dazu, dass viele Kleinkinder an vermeidbaren Krankheiten leiden. Die wachsende Zahl von Teenager-Schwangerschaften wirkt sich auf die Gesundheit der Kinder negativ aus, daher hat Plan International den jungen Menschen Aufklärung über sexuelle und reproduktive Gesundheit angeboten. Um die Gesundheit von Müttern und Babys zu fördern, wurden Schulungen für über 370 schwangere Frauen und junge Mütter durchgeführt. Die Frauen wurden über die Bedeutung des Stillens und gesunde Ernährung von Kleinkindern aufgeklärt. Elf Schulen bekamen Unterstützung beim Aufbau von Gemüsegärten, damit den Schulkindern gesunde und nahrhafte Lebensmittel zur Verfügung stehen. 43 Gesundheitshelfer:innen konnten ihre Kenntnisse über die Ernährung und Entwicklung von Kleinkindern erweitern und somit der Gemeinde Ressourcen und Unterstützung für eine bessere Gesundheit bieten.

Maßnahmen in der Corona-Krise

Die COVID-19-Krise hat die Familien in Northern Samar unglaublich hart getroffen. Die Familien hatten bereits zuvor unter der Armut gelitten. Viele Eltern sind nicht in der Lage, ein Einkommen zu erzielen, und können es sich nicht leisten, ihre Kinder zu ernähren. Um diesen Menschen zu helfen, die Krise zu überstehen, hat Plan International 5.559 bedürftigen Familien finanzielle Unterstützung gewährt. Diese Unterstützung ermöglichte es den Eltern, Lebensmittel sowie andere wichtige Produkte für den Haushalt zu erwerben. Außerdem wurden 2.000 Gesichtsmasken für bedürftige Familien zur Verfügung gestellt. Aufklärung ist der Schlüssel, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern. Deshalb erhielten 49 Dörfer Aufklärungsplakate, auf denen Botschaften über die Bedeutung des Händewaschens mit Seife, des Tragens von Masken und der Einhaltung von Mindestabständen vermittelt werden.

Ihr Beitrag verändert Leben

Mit Ihrer Unterstützung werden wir die Rechte von Kindern weiterhin schützen, damit die Kinder sich entfalten können.

  • Im kommenden Jahr werden wir weiterhin das Bewusstsein für Kinderrechte schärfen und lokale Kinderschutzkomitees unterstützen, damit die Kinder ein sicheres Leben führen können.
  • Wir helfen den Gemeinden bei der Anpassung der Lebensverhältnisse an den Klimawandel und der Ausarbeitung von Notfallplänen, damit die am stärksten gefährdeten Menschen in Sicherheit gebracht werden können.
  • Jungen Menschen, insbesondere jungen Frauen, sollen verbesserte Möglichkeiten zur Verfügung stehen, damit sie sich berufliche Fähigkeiten aneignen können, die sie benötigen, um einen guten Job zu bekommen oder ein eigenes kleines Unternehmen zu gründen.
  • Um den Zugang zu Bildung auch während der COVID-19-Pandemie zu gewährleisten, werden die Lehrkräfte darin unterstützt, alternative Lernmöglichkeiten anzubieten. Zudem werden bedürftigen Kindern Lern- und Schulmaterialien zur Verfügung gestellt.

Dies sind nur einige der vielen Wege, wie Ihre Unterstützung das Leben unseres Patenkindes und anderer Kinder in Northern Samar weiterhin beeinflussen wird.