Die gemeinsame Projektarbeit in dem Gebiet Chinandega, in dem unser Patenkind Diego lebt, ist nun abgeschlossen. In den Kernbereichen unserer Arbeit wie Bildung, Gesundheit, Grundversorgung oder die Einhaltung der Kinderrechte wurden nachhaltige Verbesserungen erzielt. Sorgfältige und regelmäßige Evaluation hat den Fortschritt vor Ort gewährleistet. Die Gemeinde unseres Patenkindes Diego im Projektgebiet Chinandega kann nun die Projekte in Eigenregie weiterführen.
Hier ein paar Hintergrundinformationen zu Diego:
Familie
Diego lebt zusammen mit seinen Eltern und seinen zwei kleineren Geschwistern. Diegos Vater Juan ist ein verantwortungsvoller Mann. Er ist Alleinverdiener und hat, wie viele Familienväter, das Problem genügend Geld für das Überleben seiner Familie zusammen zu bekommen. Er arbeitet immer, wo er nur kann. Zurzeit arbeitet er als Maurer und davor war er Wächter bei einer Schrimps Firma. Auf diese Weise versorgt der Vater die Familie mit Essen, Medizin, Schuhen, Schulsachen und Schuluniformen und sorgt so für die Zufriedenheit und Frieden innerhalb der Familie. Die Mutter gibt der Familie die Fürsorge, den Halt und die Liebe, die sie brauchen. Diego und seine kleinen Geschwister helfen der Mutter bei der Hausarbeit: sie gehen einkaufen, oder putzen das Haus und den Innenhof.
Wohnverhältnisse
Dank harter Arbeit konnte Diegos Familie ein Stück Land erwerben und sich ein kleines eigenes Haus, in der Nachbarschaft San Manuel bauen. Diego wohnte nämlich noch vor einiger Zeit mit seiner Familie in einer kleinen Gemeinde, 150 Kilometer nordwestlich von der Hauptstadt Managua entfernt. Das kleine Haus der Familie war in einem schlechten Zustand. Das Haus wurde aus Karton gebaut, hatte ein gewölbtes Metalldach und wurde illegal auf einem fremden Grund gebaut. Ihr neues Haus besteht aus Zink, ist an den Seiten mit Plastik abgedeckt und bietet deutlich bessere Lebenskonditionen, als das alte Haus. Dies ist eines der schönsten Ereignisse, die in ihrem Leben passiert sind, meint die Familie. Ihr Hauptbrennstoff ist nach wie vor Holz. Diego ist bei guter Gesundheit und leidet nicht wie viele andere Kinder an Krankheiten. Diegos kleine Schwester Alejandra leidet am linken Auge an einer Augenkrankheit. Als sie 10 Monate alt war, lag sie sehr lange im Krankenhaus und die Mutter hatte sehr große Angst, dass Alejandra eines Tages nichts mehr sehen könnte. Doch es war „zum Glück“, nur ein Auge von dieser Krankheit betroffen.
Bildung und Freizeit
Diego besucht mittlerweile eine weiterführende Schule. Er braucht weniger als 30 Minuten, um die Schule zu erreichen. Sein Lieblingsfach ist Geografie.
Dorf, Leute und Kultur
In dem kleinen Dorf gibt es eine Schule, ein Gesundheitszentrum und eine Zahnklinik. Jeder Haushalt besteht aus ca. 10 Familienmitgliedern. Die Erwachsenen arbeiten meist auf Bananen- oder Zuckerplantagen. Die Arbeit ist sehr mühsam, denn die Gegend gilt als die heißeste und trockenste Nicaraguas. Das durchschnittliche Familieneinkommen beträgt ungefähr 1 Dollar pro Tag. Geld für eine gute Schulausbildung, sowie für bessere Lebensumstände bleibt nicht übrig. Daher entscheiden sich immer mehr Menschen auszuwandern, um bessere Arbeit zu finden. Aber in dem harten Leben gibt es auch einige glückliche Momente, so erzählt die Familie stolz von einem Gemeinschaftsfernseher des Dorfes, den man gegen ein kleines Entgelt nutzen kann. Des Weiteren spielen die überwiegend christlichen Feiertage eine große Rolle: Gefeiert werden zum Beispiel die Osterwochen, sowie ein Fest namens La Griteria, welches Halloween ähnelt.
Aktuelle Situation in Diegos Heimat
In der Region, in der Diego lebt, laufen verschiedene Projekte an denen Familien mit Kindern, als auch Jugendliche teilnehmen können, wie z. B.
- Aktivitäten, um die Gesundheit von Kindern zu steigern
- Schutz bei werdenden Müttern, Müttern mit Kindern und in der ganzen Familie
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Erhaltung und Gewinnung von sauberem Wasser
- Weiterbildungen für Jugendliche, die ihre Schule bereits beendet haben
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Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in der Ausbildung
- Aktivitäten, um die Bekanntheit der reproduktiven Gesundheit zu steigern