Seit drei Jahren unterrichtet Alisa, eine ehemalige von Plan International ausgesuchte Stipendiatin, in einer Grundschule. Sie unterrichtet heute die 4. Klasse einer Bright School*. Die Bright Schools stellen die Unterkunft der Lehrer, Brunnen, soziale Aktivitäten, die Gehälter der Lehrer, Essen für Schüler und unterstützen besonders Mädchen mit guten Schulleistungen. Die Vorzüge rund um die Bright School heben diese Schule von den anderen Schulen im Land stark ab und bestärken die Eltern ihre Kinder dorthin zu schicken. Alisa´s Klasse besteht aus insgesamt 26 Kindern: 21 Mädchen und 5 Jungen. Im Schuljahr 2008/09 wurde Alisa als eine von zehn Frauen für ihr besonderes Engagement, die Mädchen in der Schule zu behalten, mit einem besonderen Preis von der Bright School ausgezeichnet. Mit fünf Mal so vielen Mädchen wie Jungen in ihrer Klasse hat sie einen guten Standard geschaffen, der mit dem Preis belohnt wurde. Über die guten Konditionen in ihrer Schule ist Alisa sehr froh: „Ich bin sehr glücklich, die Chance bekommen zu haben, in einer Bright School zu unterrichten. Dort habe ich ein Haus und kann sicher schlafen. Ich muss nicht im Freien unterrichten wie es bei manchen Schulen üblich ist. Hier habe ich einen Klassenraum, in dem sich meine Schüler und ich sicher fühlen. Durch die Schule haben diese Kinder den einzigen Zugang zur Welt. Es ist der einzige Platz, wo sie die Chance haben, zu lernen.“ Fälle, in denen Kinder aus der Schule genommen werden, gibt es häufig. Die Ursache liegt meist in zwei Gründen: Entweder sollen die Kinder bei der Viehzucht helfen oder sie werden in frühe Ehen gezwungen. Alisa und ihre Kollegen besuchen Eltern, um sie für die Bildung zu sensibilisieren oder sie aufzufordern, mit ihnen zu diskutieren. Manchmal ändern die Eltern ihre Meinung. Durch das wachsende Interesse am Schulleben hat Alisa begonnen, mit den Müttern Arbeitsgemeinschaften zu bilden. Nach ihrer Anweisung übernehmen die Frauen die Verantwortung dafür, den Schulhof sauber zu halten, Bäume zu pflanzen und sie zu bewässern. Die Beteiligung der Frauen am Schulleben ruft auch das Interesse der Väter an der Schule hervor. Einige von ihnen kümmern sich um die Pflege der Bäume, stellen Gitter auf und legen sie um die kleinen Bäume. Der Weg zu diesem Wandel war sehr schwer. Alisa weiß, dass sie ihn noch lange weiter gehen muss. Einige Eltern reißen die Seiten aus den Büchern, die die Regierung ihren Kindern erst in den letzten Jahren gegeben hat, mit dem Argument, dass die Bilder in den Büchern im Widerspruch zu ihrer Religion oder den traditionellen Werten stehen. Das Buch zu ersetzen, steht für manche außer Frage. Alisa weiß, dass noch mehr Sensibilisierung nötig ist, um das Verhalten zu ändern und die Bildung in Burkina Faso wirklich zu verbessern. Alisa selbst geht es heute viel besser als in den zurückliegenden Jahren. Sie konnte sich ein neues Motorrad leisten, das häufigste genutzte Fahrzeug in Burkina Faso. Sie finanziert das Schulgeld für zwei ihrer Neffen. Ein anderer Neffe lebt bei ihr und geht in ihre 3. Klasse. Weiter unterstützt sie ihren Vater bei den Ausgaben für sein Haus. Er ist sehr froh und sehr stolz auf seine Tochter. Als Alisa ihn im Krankenhaus besuchte und er die Gebühren für seinen Aufenthalt dort zahlen konnte, sagte er: „Ich danke Gott, dass er dir hilft. Hilfe, die uns allen zu Gute kommt. Möge er dich bei deiner Arbeit segnen.“ Alisa hat im April ein Baby bekommen und ist sehr glücklich. Ihr Freund und Alisa haben vor, bald zu heiraten. Zu Plan Internation sagte sie: „Herzlichen Dank für das Stipendium. Es ist eine riesengroße Chance für Frauen wie mich. Ich bitte Plan International, diese Initiative nicht zu beenden, weil es immer viele Mädchen und Frauen gibt, die auf so eine Unterstützung, wie ich sie bekommen habe, angewiesen sind.“

*Bright war ein Spendenprojekt im Bereich Bildung mit der Aufgabe, in 132 Dörfern je eine Schule mit drei Klassenräumen zu bauen. Das Projekt wird durch die Millenium Challenge Corporation der United States finanziert. Plan Burkina Faso war der führende Umsetzungspartner aus einem Gremium von Nichtregierungsorganisationen, die das Projekt entwickelt haben. Inzwischen wurde mit einem zweiten Teil des Projekts begonnen, das zum Ziel hat, die Schulen statt mit drei mit sechs Klassenräumen auszustatten. 
*Aus Datenschutzgründen haben wir die Namen unserer Stipendiatinnen geändert.