Die Dialego Foundation for Children hat ein Spendenprojekt in Nepal unterstützt. 200 ehemaligen Kamalari-Mädchen soll mit Hilfe von Stipendien eine Ausbildung und damit ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden. „Kamalari“ bedeutet übersetzt „hart arbeitende Frau“ und ist eine Art Leibeigenschaft. Viele Familien sehen sich aufgrund ihres geringen Einkommens gezwungen, ihre Töchter an reiche Familien als Kamalari zu verkaufen. Die Dialego Foundation for Children unterstützt, dass die betroffenen Mädchen den ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen entkommen und ein selbstbestimmtesLeben führen können.
Obwohl Kinderarbeit seit dem Jahr 2000 in Nepal verboten ist, setzt der Staat das Gesetz nicht in allen Teilen des Landes durch. Bei der Ethnie der Tharu im Westen Nepals gehört das System der Kamalari zu den tief verwurzelten Traditionen. Um diese Situation zu ändern, setzen wir uns für die Rettung von Kamalari-Mädchen ein. So konnten bereits über 3.000 Mädchen aus der Leibeigenschaft befreit werden. Viele von ihnen leben heute wieder bei ihren Familien und besuchen die Schule. Nur wenige Mädchen können allerdings nach der 10. Klasse den Schulbesuch fortsetzen. Sie müssen stattdessen für ihren Lebensunterhalt sorgen, denn ihre Familiensind sehr arm und nicht in der Lage, die Töchter finanziell zu unterstützen. Eine Umfrage unter Kamalari-Mädchen ergab, dass sich viele Mädchen gerne weiter qualifizieren würden.
Für die 200 Stipendiatinnen sind folgende Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten vorgesehen:
- Ca. 100 Mädchen werden mit Hilfe des Stipendiums ihren
Schulbesuch fortsetzen und die 12. Klasse abschließen. - Rund 20 Mädchen erhalten die Möglichkeit, ein dreijähriges
Bachelor-Studium zu absolvieren. - Etwa 20 Mädchen werden ein auf zwei bis drei Jahre angelegtes
Studium an der Universität aufnehmen. - Ca. 40 Mädchen werden nach ihrem allgemeinen Schulabschluss
eine Berufsausbildung machen. - Ungefähr 20 Mädchen werden eine sechsmonatige Berufsausbildung
absolvieren, in der sie praktische Fertigkeiten in Hauswirtschaft,
Kochen, Nähen, Kellnern, Auto fahren oder in der Reparatur
von Handys erlernen.
Von diesem Stipendienprojekt profitieren nicht nur die unterstützten Mädchen, sondern auch ihre Familien und Gemeinden, denen die Mädchen als Vorbilder dienen. Denn dieZukunftschancen, die sich für die ehemaligen Kamalari dank ihrer Ausbildung ergeben, beeinflussen das traditionelle Denken in den Gemeinden und eröffnen ihnen neue Perspektiven für die Zukunft.